Der Kunststil
Von expressionistisch figural bis minimalistisch linienfokussiert
Evelyn und Bernd Geiter`s Ausdrucksformen expressionistischer Plastiken und Skulpturen reichen von dynamisiert-minimalistischen Werken bis zu kontrastreichen linienfokussiert-figuralen Formen. Innerhalb ihres Wirkens steht meist der Mensch im Zentrum ihres Schaffens, wobei sich perpetuell seine Emotionen, Lebendigkeit und inneren Erfahrungen manifestieren.
In der Kunst des menschlichen Ausdrucksgestaltens erschaffen beide Künstler in ihrer Zusammenarbeit Werke, die ihre Prägung in der Komprimierung des Menschenbildes findet, in denen die Potenzierung der „Kunst des Weglassens“ stets auf der Kraft ihrer Denkdiskussionen fußt. Durch diesen Formminimalismus, als Prinzip der Verdichtung des Existenzausdrucks, erschließt sich dem Betrachter erst auf kognitiver Ebene die Ganzheit ihres Ausdruckswillens.
Die Diversifikation bei Materialien, Materialkomposition und Bearbeitungstechnologien basiert auf differenzierten Kernkompetenzen beider Künstler und eröffnet ihnen somit facettenreiche Ausdrucksvariationen. Als Folge ist ihr moderner Ausdruckswunsch nicht eingeschränkt bei der Suche des geistigen Materialgehalts.
Die Bedeutung der Materialstimme zeigt sich meist in einer polarisierend-kontrastierenden Materialwahl wie sie sich an Materialkombinationen wie Stahl-Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK), Stein-Holz, Stein-Stahl oder Holz-Stahl zeigt, wobei sich ihr innovativer Kunststil nicht vom Material konstituieren lässt. Vielmehr prägen sie ihr Kunstwollen sowie ihren Form- und Gestaltungswillen dem Material auf und machen das Material dem intendierten Sinngehalt dienstbar. Dabei sind beide Künstler unaufhaltsam auf der Suche nach fortschrittlichen Materialien und Verarbeitungstechnologien, die ihrem modernen Ausdruckswillen entsprechen.
In ihrem kreativen Arbeitsprozess verstehen sie sich als Einheit, wobei die Grundintension ihres Kunststrebens in dem aristotelischen Ausdruck: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile" ihren Ausgang findet, in dem Bewusstsein beider Künstler, dass für sie dadurch mehr entsteht, als jeder Einzelne allein entstehen lassen vermag.
Im Vorfeld ihres Werkprozesses steht eine innerpsychische Empfindung, die sich zunehmend durch beider Denkprozesse komprimiert und sie letztendlich zur einem dreidimensionalen Werk forciert. Diese intellektuell-kreative Integration beider Kunstschaffenden zu einer Ganzheit lassen keinen Zweifel daran, dass sich das Gesamtergebnis eines Werkes „aus einem Guss“ präsentiert, wobei das sichtbare Ergebnis die Dualität seiner beiden Schöpfer nicht erkennen lässt. Es scheint, dass der Prozess des Entstehens einer ambitionierten Partnerschaft gleicht. Beidseitig Verbundenheit spüren mit dem inneren Bild bis zur Vollendung eines Werkes.